Auro-3D
Wie Dolby Atmos und DTS:X liefert Auro-3D zum Mehrkanal-Ton auf der unteren Ebene noch Höhenkanäle, die über spezielle Lautsprecher wiedergegeben werden. Das belgische Unternehmen Auro Technologies verfolgt aber einen etwas anderen Ansatz als die Konkurrenz.
Der Tochter der für audiovisuelle Produktionen bekannten Galaxy Studios ging es bei der Entwicklung ihres Formats „Auro-3D“ vorrangig darum, die bei der Aufnahme über „Höhenmikrofone“ eingefangenen natürlichen Reflexionen korrekt über Höhenlautsprecher zu reproduzieren. Unser Gehirn lokalisiert so Schallquellen besser. Dass sich mit dem System auch künstlich 3D-Sound schaffen lässt, ist praktisch ein Nebeneffekt.
Bei Auro-3D werden im Unterschied Dolby Atmos und DTS:X keine Audio-Objekte in Echtzeit verschoben. Vielmehr enthält Auro-3D-kodiertes Material diskrete (voneinander getrennte Spuren) für die Höhenkanäle. Die kleinste Konfiguration „Auro 9.1“ erweitert einen 5.1-Soundtrack um vier solcher Kanäle.
Bei „Auro 10.1“ kommt ein Kanal für einen Deckenlautsprecher hinzu („Voice of God“, kurz VoG, also „Stimme Gottes“). Auro-3D baut hier folglich sogar drei Ebenen auf (von unten: „Surround Layer“ – „Height Layer“ – „Top Layer“), während bei Dolby Atmos und DTS:X bei zwei Ebenen das Maximum erreicht ist. Kinofilme sind sogar in Auro 11.1 abgemischt, inklusive eines High-Center-Kanal für eine Box über dem gewöhnlichen Center. Ein 13.1-Mix besteht schließlich aus einer 7.1-Basis mit den zwei zusätzliche Surround-Kanälen.
Im Heimkino ist das Lautsprecher-Setup bei Auro-3D starrer als bei den beiden Konkurrenzformaten Dolby Atmos und DTS:X: Zum Einsatz kommen hier gewöhnlich Höhenlautsprecher in Form von an der Wand montierten, abgewinkelten „Height“-Boxen. Deckenlautspreche lassen sich bei Auro-3D hingegen nicht für die Reproduktion der vier Höhenkanäle einsetzen.
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Auro 9.1 erweitert ein 5.1-Setup um vier Heights.
(c) Bild Auro Technologies
Wer möchte, kann dieses Setup mit einem Deckenlautsprecher für den VoG-Kanal erweitern, der sonst als Phantomschallquelle über die anderen Heights erzeugt wird.
Den High-Center-Kanal eines Auro-11.1-Mixes verteilt der Decoder bei der Wiedergabe über 9.1- oder 10.1-Sets einfach auf die beiden Front Heights. An sich wäre es auch möglich, ein 11.1-Lautsprecher-Setup aufzubauen. Allerdings unterstützen dies die aktuellen Auro-3D-fähigen AV-Receiver nicht. Problematischer wird aktuell jedoch, dass Auro-3D bei den derzeit erhältlichen Geräten keine 7.1-Grundkonfiguration unterstützen.
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