Der Autor konnte sich bereits den Dolby-Atmos-Mix der Neuveröffentlichung von „The Blues Brothers“ anhören und das Studio hinter der 3D-Sound-Produktion besuchen. Ein Kommentar.
Wie ich auf c’t online berichtet habe, veröffentlichen Turbine Medien und Universal Anfang September den Kultfilm „The Blues Brothers“ in der Langfassung auf Blu-ray – sowohl mit englischem Originalton als auch komplett synchronisiert mit den deutschen Originalstimmen der Hauptdarsteller. Selbst eine deutsche 3D-Sound-Fassung wird geboten. Wie das bei einem ursprünglich mit monoauralen Ton gezeigten Film geht, beschreibe ich auf c’t online in einem eigenen Beitrag.
Hier soll es um den 3D-Mix als solchen gehen…
Kommentar
Zunächst möchte ich eines klarstellen: Ich halte den neuen 3D-Sound-Mix von Blues Brothers für sehr gelungen. Die Musikstücke gewinnen durch die Höhenkanäle deutlich. Vor allem ist die Balance gelungen: Es gibt einerseits einige schöne direktionale Effekte, die den Höhenlautsprecher Arbeit verschaffen. Andererseits wirken beispielsweise Explosionen akustisch nicht überdreht. Darunter hätte sonst auch die Atmosphäre des 80er-Jahre-Films gelitten. Meine Befürchtung, der 3D-Sound würde unnatürlich und aufgeblasen wirken, bestätigten sich also nicht.
Akt 1: Probehören
Ich habe in meiner Wohnung mehrere Lautsprecher-Setups installiert – schon für Testberichte, die ich als c’t-Redakteur zum Thema 3D-Sound schreibe. Beim Testhören von „Blues Brothers“ stand mir zum einen ein Setup mit vier Deckenlautsprechern auf den Positionen Top Front und Rear zur Verfügung, zum anderen ein Setup mit vier an der Wand, knapp unter der Decke montierten und abgewinkelten Height-Boxen auf den Positionen Front und Rear Height.
Heights sind beim Atmos-Konkurrenten Auro-3D verpflichtend, Dolby verschweigt sie auf seiner Website und nennt sie in den Installations-Richtlinien nur am Rande. In der Folge haben sich unter den Heimkino-Fans zwei Lager gebildet.
Auf der einen Seite stehen Nutzer, die den Einsatz von Heights als guten Kompromiss betrachten: Sie schätzen, Auro-3D- und Dolby-Atmos-kodierte Soundtracks anhören zu können und nehmen Abstriche bei der Atmos-Wiedergabe in Kauf – wobei auch die Meinung vertreten wird, es gäbe keine hörbaren Einschränkungen. Viele Verfechter empfinden Heights im Wohnzimmer gegenüber Deckenlautsprechern zudem als weniger störend.
Auf der anderen Seite stehe die Atmos-Fans, die diesen Ansatz eine klare Absage erteilen – und sich dabei auch die Dolby-Richtlinien beziehen. Ihr Argument: Heights sind ein fauler Kompromiss, weil es nicht möglich ist, Geräusch akustisch darüber (in jeder Situation) so „unter die Decke“ zu bekommen wie mit Deckenlautsprechern.
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