Die Ankündigung von D+M, nur für ausgewählte AV-Receiver und-Vorverstärker ihrer Marken Denon und Marantz Dolby-Vision- und HLG-Updates bereitszustellen, hat für Unmut gesorgt. Doch meiner Meinung nach trifft die Kritik den Falschen.
Am Abend des 4. Januar 2016 schien die Welt noch in Ordnung: Damals nahm ich in Las Vegas an einer Pressekonferenz der UHD Alliance hat in Las Vegas teil, die dort neue „Ultra HD Premium“-Logo präsentierte. Die Botschaft der Veranstaltung war klar: Ein Zusammenschluss praktisch aller führender Unterhaltungselektronik-Hersteller, Technologie-Entwickler und Inhalte-Anbieter und -Distributoren wird endlich die damals noch offenen Fragen zum Thema ultrahochaufgelöster Bilder (UHD alias 4K) klären – „High Dynamic Range“ (HDR), also die Übertragung und Darstellung besonders konstrastreicher und farbenfroher Videobilder eingeschlossen. Die Lösung war ein HDR-Standard, der später als HDR-10 bekannt wurde.
Mittlerweile wissen wir, dass damals nicht keinesfalls alles geklärt wurde. HDR-10 ist nicht der Weisheit letzter Schluss, weil man Kontrast, Helligkeit und Gamma nur für komplette Videos festlegen kann. Als Lösung wurde von Dolby daraufhin Dolby Vision präsentiert, das mit dynamischen Metadaten arbeitet. Doch das HDMI-Forum hat bislang keine Spezifikation veröffentlicht, nach der sich diese Metadaten über eine HDMI-Verbindung vom Zuspieler zum Fernseher transportieren lassen. Die Spezifikation 2.1, die diesen „Trick“ beherrscht, ist erst angekündigt!
Dolbys Umweg
Da Dolby diese Problematik erkannte, fand man einen Weg, die Metadaten für Dolby Vision auch über HDMI ab Version 1.4b zu transferieren. Das klappt auch gut – sofern Player und TV direkt miteinander verbunden sind. Und im Interview erklärte mir ein Dolby-Sprecher im Sommer 2016 auch, dass auch die Durchleitung durch vorhandene AV-Receiver kein Problem sei – diese müssten das Videosignal einfach nur unbearbeitet durchschleifen (Passtrough).
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